Update 18.06.2015
Die Pflegemama schreibt über Marly:
Mein Name ist Marly, ich bin etwas über ein Jahr alt und warte auf einer Pflegestelle in 44141 Dortmund auf mein neues zu Hause. In meiner Pflegestelle lebe ich mit zwei großen Menschen, zwei kleinen Menschen, zwei Samtpfoten (komische Gesellen) und einer Hündin zusammen und komme mit allen eigentlich ganz gut aus.
In der Wohnung fühle ich mich mittlerweile sicher. Hin und wieder zucke ich nochmal zusammen oder mache mich ganz klein wenn mal irgendwas runter fällt oder ich ein Geräusch höre was ich noch nicht kenne. Ich belle nicht wenn es an der Tür klingelt und warte geduldig bis man mir das Zeichen gibt den Besuch begrüßen zu dürfen. Allerdings will ich das dann meistens gar nicht mehr, vor allem wenn ich den Besuch noch nicht kenne. Ich schlage auch nicht an wenn ich etwas im Flur höre, nur wenn ich mal spielen möchte und keiner der anderen Fellnasen will dann rutscht mir auch schon mal ein kleiner Beller raus. Meine Pflegeeltern lachen dann immer über mich, weil ich mich wohl anhöre wie eine Fußhupe… Was auch immer sie damit meinen?!
Futter und ich… Ja Leute, was soll ich dazu sagen?! Ich bin halt ein reinrassiger Straßenhund… Natürlich bin ich verfressen und das nicht zu knapp. Am Anfang hab ich so einen komischen Napf gehabt, nennt sich wohl Anti-Schlingnapf oder so, aber selbst den hatte ich innerhalb von Sekunden leer. Mittlerweile geht es auch ohne, denn jetzt weiss ich das mir keiner was klaut, denn es ist ja genug für alle da. Ich gehe noch nicht mal an den Napf von der Pflegeschwester, auch dann nicht wenn keiner guckt. ABER wenn die Raubtierfütterung startet, dann veranstalte ich eine Wahnsinns Party und dann kann es auch schon mal passieren das ich alles um mich herum vergesse und vor allem auch nicht sehe… Das ein oder andere Mal gab es dafür schon von der Pflegeschwester einen über den Deckel weil ich sie einfach umgerannt habe. Wenn ich dann aber mein Futter im Napf habe lege ich mich ganz brav (sabbernt) davor und warte auf mein ok. Leckerchen finde ich klasse, muss nur noch lernen das ich die Finger meiner Menschen nicht gleich mitverspeise. Wenn die übrigens essen, dann geh ich immer mal kurz gucken ob nicht doch vielleicht was für mich dabei ist. Wenn die aber nicht teilen wollen, dann zieh ich mich auch auf meine Decke zurück.
Alleine bleiben kann ich, auch wenn ich das nicht gut finde. Aber ich weiss ja das meine Menschen immer wieder kommen. Während ich alleine bin, brauche ich aber unbedingt ein bis zwei Spielzeuge, an denen ich bei Bedarf rum kauen kann. So bau ich nämlich meinen Stress ab. Fiepen tue ich erst wenn ich höre das meine Familie wieder kommt und dann veranstalte ich eine Party mit drehen und hüpfen und allem was dazu gehört… Aber komischerweise werde ich erst begrüßt wenn ich mich ruhig verhalte… Versteh das nicht, aber ich werde von Tag zu Tag ruhiger und werde somit auch schneller begrüßt.Draußen bin ich noch sehr unsicher. Man sagt hier immer, es geht zwei Schritte voran und einen wieder zurück. Beim Gassi muss man mir sehr viel Zeit geben. Ich muss auch schon mal stehen bleiben können um Dinge in meiner Umwelt beobachten zu können oder um meine Angst davor wieder in den Griff zu kriegen. Unter Zeitdruck mit mir raus zu gehen macht keinen Sinn. Das spüre ich und es verunsichert mich. Die gewohnte Gassi-Runde meistere ich mittlerweile schon ganz gut. Vereinzelt habe ich auf diesem Weg noch kleine Panikattacken (beispielsweise wenn wir an der Schule vorbei gehen und die Kinder dort spielen). Andere Hundebegegnungen finde ich toll, auch wenn ich immer mit einer gesunden Vorsicht die anderen Hunde kennen lerne und um manche (die bellende Fraktion) schon vorab einen großen Bogen mache. Glücklicherweise bin ich bisher aber meistens nur sehr freundlichen Hunden begegnet. Menschen finde ich oftmals beängstigend wenn sie auf mich zu kommen, einfach irgendwo stehen oder mit dem Fahrrad an mir vorbei sausen. Ich suche dann immer den Körperkontakt zu meiner Pflegeschwester oder zu meinem Menschen. Das gibt mir ein wenig Sicherheit und ich kann aus sicherer Entfernung beobachten was passiert. Sind wir dann an dem Punkt vorbei geht meine Nase in die Höhe und ich nehme alle Gerüche in mich. Wenn wir jemandem begegnen den meine Menschen kennen, dann begrüße ich diese auch schon mal (vorausgesetzt meine Pflegeschwester geht zuerst hin). Und wenn sich dann unterhalten wird, lege ich mich nach kurzer Zeit hin und warte das es weiter geht. Ich mache jeden Tag Fortschritte, auch wenn sie manchmal nur sehr klein sind. Werde ich in meinem Revier sicher, erhöht man den „Schwierigkeitsgrad“ und erweitert die Runde oder geht eine neue Strecke mit mir. Jedoch sollte man nach Möglichkeit immer erst im gewohnten Umfeld starten, da es sonst auch passieren kann das ich vor lauter Eindrücken vergesse meine Geschäfte zu erledigen. Offline laufen geht noch nicht, dafür bin ich noch zu unsicher. Aber wir fahren immer mal wieder zu umzäunten Wiesen und da kann ich dann auch ohne Leine laufen und spielen. Wo wir dann auch schon beim Thema Auto fahren wären. Gott ist das furchtbar! Meine erste Autostrecke vom Flughafen ins Pflege-zu-Hause hatte ich so hervorragend gemeistert, aber das lag wohl nur an der Erschöpfung. Man versucht mir jetzt zu zeigen das Auto fahren gar nicht schlimm ist. Es gibt jede Menge Leckerchen beim Ein- und Aussteigen. Wir fahren viele kurze Strecken, aber auch lange mit einem anschließenden tollen Spaziergang. Aber momentan trau ich dem Braten nach wie vor noch nicht so ganz. Aber man ist sich sicher das auch das besser werden wird.
Mehr gibt es über mich momentan nicht zu erzählen, zum mindest fällt mir nichts ein. Ich verabschiede mich mit einem Pfotengruß und freue mich schon jetzt euch kennen zu lernen!
Euer Marly
WAS BISHER GESCHAH: Marly ist ein kleiner Hundejunge, der genau wie 3 andere Welpen bei einem Bauern in Marias Nähe in den Hof geworfen worden ist. Eine Bekannte von Maria hat das Geschehen beobachten können und ist sofort zu dem alleinstehenden Mann gegangen, damit die 4 Hundekinder nicht im Müll entsorgt werden. Sie bat den Bauern, dass die Welpen bei ihm bleiben können, bis die örtlichen Tierschützer eine Lösung gefunden haben. Maria bat ihre Bekannte, dass sie die Hundekinder gegen die zahlreichen Zecken und Flöhe behandelt und mit Welpenfutter versorgt. Der Hof des Landwirts ist mit Schmutz und Unrat übersat und somit kein guter Aufenthaltsort für die 4 Racker.
Wir suchen für die Bande liebevolle Familien, die ihnen ab Ende Juli ein schönes Zuhause schenken möchten. Wie alle Welpen werden auch diese 4 mit Kindern, Hunden und/oder Katzen in ihrem neuen Zuhause keinerlei Probleme haben. Die Hundekinder sind verspielt, benötigen viel Aufmerksamkeit und konsequente Erziehung. Zur ausgewachsenen Größe können wir keinerlei Angaben machen, da wir die Elterntiere nicht kennen. Auf jeden Fall fliegen die Welpen geimpft, gechipt und entwurmt in Ihre Arme. Ebenso bringt jeder der Racker seinen eigenen EU-Heimtierausweis mit.
Wenn Sie sich in einen der Süßen verliebt haben, dann nehmen Sie bitte schnellstmöglich Kontakt mit uns auf.




















